Bergehalden - eine Zukunft für die Natur

Kompetenz in Sachen Bergehalden

Der Deutsche Bund für Vogelschutz, heute Naturschutzbund Deutschland, hat schon vor über 30 Jahren die Bedeutung der Bergehalden im Aachener Revier als Lebensraum aus zweiter Hand für Pflanzen und Tiere erkannt. So hat der bekannte Ornithologe Gerhard Moll bereits am 10.11.1970 im Alsdorfer Casino in einem Vortrag auf die seltenen Tierarten der “menschenleeren” Halden hingewiesen. Dies geschah auch auf der Basis seiner Tagebuchaufzeichnungen seit den 50er Jahren. In der Folgezeit haben der DBV bzw. NABU in weiteren Vorträgen und auf Exkursionen sowie bei Radiosendungen und Podiumsdiskussionen die ökologische Bedeutung der Bergbaurelikte hervorgehoben. Diese Öffentlichkeitsarbeit erfolgte anfangs zu einer Zeit, als in der allgemeinen Meinung die Halden als störende Schandflecken in der Landschaft angesehen wurden, die es entweder zu beseitigen oder möglichst schnell zu begrünen galt. Was damals vielleicht noch verständlich war, kann man mit den heutigen ökologischen Kenntnissen eigentlich nicht mehr nachvollziehen.

Biotop-Kartierungen

Aktive unseres Verbandes sind es gewesen, die im Laufe der vielen Jahre seltene Pflanzen und Tierarten im Bereich der Bergehalden erstmals entdeckten. So besitzen wir ein Fundortarchiv, das auch Zeiträume abdeckt, in denen der hauptamtliche Naturschutz mit seinen zuständigen Behörden noch nicht existierte.

Aus den langen Listen unserer Biotopkartierungen sollen hier nur einige Vertreter aufgezählt werden (Rote-Liste-Arten in Fettdruck, Quelle: Recklinghausen 1999):

Amphibien: Bergmolch (Triturus alpestris), Kammolch (Triturus cristatus), Teichmolch (Triturus vulgaris), Erdkröte (Bufo bufo), Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans), Kreuzkröte (Bufo calamita), Grasfrosch (Rana temporaria), Seefrosch (Rana ridibunda), Wasserfrosch (Rana esculenta)

Reptilien: Blindschleiche (Anguis fragilis), Ringelnatter (Natrix natrix), Waldeidechse (Lacerta vivipara)

Säuger: Dachs (Meles meles), Feldhase (Lepus europaeus), Iltis (Mustela putorius)

Vögel: Baumfalke (Falco subbuteo), Bekassine (Gallinago gallinago), Braunkehlchen (Saxicola rubetra), Bruchwasserläufer (Tringa glareola), Eisvogel (Alcedo atthis), Feldschwirl (Locustella naevia), Fischadler (Pandion haliaetus), Flussregenpfeifer (Charadrius dubius), Flussuferläufer (Actitis hypoleucos), Habicht (Accipiter gentilis), Heidelerche (Lullula arborea), Mäusebussard (Buteo buteo), Merlin (Falco columbarius), Nachtigall (Luscinia megarhynchos), Neuntöter (Lanius collurio), Ortolan (Emberiza hortulana), Rohrweihe (Circus aeruginosus), Rotdrossel (Turdus iliacus), Rotmilan (Milvus milvus), Rotschenkel (Tringa totanus), Schwarzkehlchen (Saxicola torquata), Schwarzmilan (Milvus migrans), Schwarzstorch (Ciconia nigra), Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe), Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris), Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus), Turmfalke (Falco tinnunculus), Turteltaube (Streptopelia turtur), Waldwasserläufer (Tringa ochropus), Wasserralle (Rallus aquaticus), Weißstorch (Ciconia ciconia), Wespenbussard (Pernis apivorus), Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis)

Wirbellose: Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens), Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo), Feld-Sandlaufkäfer (Cicindela campestris), Gold-Laufkäfer (Carabus auratus), Russischer Bär (Euplagia quadripunctaria), Säbeldornschrecke (Tetrix subulata), Schönbär (Callimorpha dominula), Schwalbenschwanz (Papilio machaon), Trauermantel (Nymphalis antiopa)

Pflanzen: (einschließlich Kalkhalde Teuterhof!): Akelei (Aquilegia vulgaris), Braune Sumpfwurz (Epipactis atrorubens), Büschel-Nelke (Dianthus armeria), Dürrwurz (Inula conyza), Echter Frauenmantel (Alchemilla vulgaris), Echtes Tännelkraut (Kickxia elatine), Großes Zweiblatt (Listera ovata), Herzgespann (Leonurus cardiaca), Gemeine Hundszunge (Cynoglossum officinale), Golddistel (Carlina vulgaris), Kahles Bruchkraut (Herniaria glabra), Königsfarn (Osmunda regalis), Orangerotes Habichtskraut (Hieracium aurantiacum), Roter Zahntrost (Odontites rubra), Rundblättriges Wintergrün (Pyrola rotundifolia), Schlammkraut (Limosella aquatica), Gemeines Seifenkraut (Saponaria officinalis), Sigmarskraut (Malva alcea), Stechapfel (Datura stramonium)

Aber nicht nur Rote-Liste-Arten und Raritäten findet man hier, sondern auch Pflanzen- und Tierarten, die in der ausgeräumten Agrar- und Stadt-Landschaft keinen Lebensraum mehr haben bzw. durch massiven Biozid-Einsatz ausgerottet werden.

Große Anziehungskraft besitzen die Halden auch auf Greifvögel, wegen der optimalen Aufwindverhältnisse, aber auch wegen des unbelasteten Nahrungsangebots. Schließlich sei an dieser Stelle noch darauf hingewiesen, dass die meisten Halden in der Nähe des nord-süd-gerichteten Wurmtales liegen, welches eine wichtige Vogelzuglinie darstellt. Daher ist der Anteil an Durchzüglern und Wintergästen bei den Vogelarten auch überdurchschnittlich groß.

Faktoren-Vielfalt bedingt Artenvielfalt

Die angedeutete Artenvielfalt kommt durch eine Reihe besonderer Umweltfaktoren zustande, die es in dieser Kombination ausschließlich auf Bergehalden gibt. Diese sollen im folgenden kurz umrissen werden.

Bekanntlich hat die Bezeichnung Bergehalde nichts mit dem Begriff “Berg” zu tun, obwohl sich die Halden des Aachener Raumes durchaus bis zu einer beträchtlichen Höhe aus der sonst recht ebenen Bördenlandschaft erheben. Zugrunde liegt vielmehr der Bergmannsbegriff “die Berge”, worunter man im Prinzip alles Material versteht, das untertage zum Bau von Stollen und Schächten entfernt bzw. zwecks Kohlegewinnung von dieser getrennt werden muss. Im Vergleich zum Ruhrgebiet sind im Aachener Revier die Halden von stattlicher Größe, weil hier der Bergeanteil der Kohle höher liegt, aber auch, weil man viel mächtigere Gebirgsschichten durchfahren muss und zudem die Flöze nicht so dicht aufeinanderfolgen.

Gewässer auf der Bergehalde Anna
Gewässer auf der Bergehalde Anna

Das Haldenmaterial enthält die unterschiedlichsten Mineralien, weil hier auf engstem Raum Aushub aus verschiedenen Tiefen aufgehaldet worden ist. Meist ist die Berghalde auch gut wasserdurchlässig.
Dadurch sind der Haldenkörper und seine Oberfläche in der Regel extrem trocken, wohingegen sich am Haldenfuß das Wasser staut. Dort sind daher häufig künstlich angelegte Teiche zu finden, - wohl vor allem, um das ursprünglich belastete Wasser aufzufangen. Weil das Bergematerial dunkel ist, heizt es sich vor allem an den nach Süden exponierten Steilhängen sehr stark auf. Temperaturen von 60 Grad Celsius sind keine Seltenheit. Die Wärmeenergie wird nachts nur zögernd abgegeben, so dass auch an sonst kalten Tagen auf Halden die bodennahe Luftschicht eher temperiert ist. Auch im Jahresverlauf haben wir an der unteren Temperaturgrenze keine Extremwerte zu erwarten. So ist es insgesamt nicht verwunderlich, dass eine ganze Reihe wärmeliebender Arten nur hier auf den Halden des Aachener Raumes ihre nördlichste Verbreitung hat.

Die Bodenbildung geht nur sehr langsam vor sich. Abgestorbenes Pflanzenmaterial der Pionierarten verrottet zwar, aber es wird im Hangbereich entweder weggeweht oder fortgespült. Meist sammelt es sich dann in Senken und Erosionsrinnen, von wo aus die weitere Besiedlung mit höheren Pflanzen einsetzt. So bestimmen lange Zeit offene, unbewachsene Flächen das Haldenbild. Auf der Nordseite kommt die sukzessive Ausbreitung der Pflanzenwelt in der Regel schneller voran. Dass die Natur auch auf diesen Halden eine Sukzession bis hin zur Klimax schafft - wenn man ihr nur Zeit lässt -, beweist der Alsdorfer Jaspersberg mit seinem mittlerweile urwaldähnlichen Bewuchs.

Zusammenfassend kann man sagen, dass durch die Vielfalt sowohl der Bodenfaktoren als auch anderer Bedingungen wie Relief, Exposition und Mikroklima die Halden für sich etwas Einzigartiges darstellen, aber auch keine Halde wie die andere ist. Entsprechend differenziert können daher Flora und Fauna sein. Dies allein ergäbe eine Schutzwürdigkeit, auch wenn keine seltenen Arten hier siedeln würden. Sie sind aber vorhanden, was einen besonders rücksichtsvollen Umgang mit den Halden erfordert. Eine Überplanung nach Freizeitaspekten oder gar zwecks Bebauung ist daher strikt abzulehnen. In welchem Umfang eventuell ein schonendes Erleben der Natur organisiert werden könnte, müsste unbedingt mit den zuständigen Behörden und dem ehrenamtlichen Naturschutz vorweg abgestimmt werden!

Zukunft der Halden

Wenn zukünftige Naturschutzpolitik erfolgreich sein soll, dann müssen solche Keimzellen unbeeinträchtigt erhalten bleiben, - für die Wiederansiedlung bedrohter Arten an anderer Stelle. Man sollte noch einen anderen Aspekt beachten: die Weiterentwicklung der Bergehalden zu solch wertvollen Biotopen ist ausschließlich der Natur zu verdanken, ohne Störung durch den Menschen. Wollte man Vergleichbares künstlich schaffen, so wären die Kosten gesellschaftlich nicht akzeptabel. Da wir die Natur aber dringend und zunehmend brauchen, besteht hier die Chance, sie zum Nulltarif zu erlangen.

Freizeitdruck

In jüngerer Zeit wird die positive Entwicklung der Halden immer häufiger durch Freizeitaktivitäten negativ beeinflusst. Hierzu zählen Drachenfliegen, Mountainbiking, Motocross, wildes Reiten etc., aber auch sogenannte legale Tätigkeiten, wie sie sich durch die Umwandlung in eine “Erlebnishalde” ergeben. Je mehr bestehende Freizeiteinrichtungen aus Geldgründen vernachlässigt bzw. zurückgebaut werden, je weniger wohnortnahe Möglichkeiten in Anpassung an die wachsende Bevölkerung an unproblematischen Stellen errichtet werden, desto größer wird der Freizeitdruck auf die schützenswerten Naturbereiche, - und dazu zählen mittlerweile die Bergehalden des Aachener Reviers unbedingt.

Die wesentlichen NABU-Perspektiven

Für den NABU Aachen-Land ergeben sich folgende Zukunftsperspektiven, auch um gegebenenfalls Fördermittel des Landes und der EU einzusetzen:

.....Vorhandene, offizielle Freizeitanlagen sind weitgehend zu erhalten, zu pflegen und ggf. zu optimieren. Damit der Freizeitdruck auf empfindliche Bereiche geringer wird, könnte das Angebot durch weitere Anlagen ergänzt werden. Dabei ist aber unbedingt zu beachten, dass die Neuanlage von Freizeit- und Tourismuseinrichtungen grundsätzlich außerhalb ökologisch wertvoller Bereiche - also auch außerhalb der Bergehalden - durchgeführt wird. So könnte beispielsweise zerstörte Landschaft aufgewertet werden. Hier wären Fördermittel dann auch sinnvoll eingesetzt.

....Prinzipiell sind Bebauungen im Haldenbereich oder vergleichbar tiefgreifende Eingriffe auszuschließen. Hände weg von den Halden! In der Vergangenheit sind schon viel zu viele Naturbereiche Bauvorhaben geopfert worden. Aus Fehlern lernen!

....Man sollte nicht leichtfertig die einmalige Chance vertun, die Bergehalden im Sinne zukünftiger Biotopvernetzungsmaßnahmen zu nutzen. Immerhin gibt es im Nordkreisgebiet eine gutes Dutzend Halden, wobei allein in Alsdorf deren Gesamtfläche 5 Prozent des Stadtgebietes ausmacht. Ihre Lage ermöglicht zudem unproblematisch den Anschluss an bestehende Schutzgebiete und (zumindest geplante) neue Grünzüge. Dies würde auch den Forderungen der Landesplanung entsprechen, wonach vorgesehen ist, letztlich über ein landesweites Vernetzungssystem sogar 10 Prozent der Landesfläche unter Naturschutz zu stellen.

August 2001

Redaktionsteam: Karl Gluth, Helmut Meurer, Hans Raida, Hermann Schmaldienst, Doris Tomski, Günter Venohr und Wolfgang Voigt

Redaktionsleitung und Koordination: Wolfgang Voigt

Anmerkung:

Mittlerweile liegt auch das NABU-Konzept “Bergehalden im Aachener Revier - eine Zukunft für die Natur !” vor (erschienen: 25. Juli 2002). * (siehe: NABU-Haldenkonzept)

Kontaktadresse: Karl Gluth (1. Vorsitzender), Eifelstraße 19, 52477 Alsdorf. Tel. 02404 - 25229


STEINKOHLEPORTAL.de - das Informationsportal rund um den Bergbau (30.7.2005):

It's official: NABU declares spoil tips to be the nature reserves of the future

Colliery waste becomes a conservation issue

More than thirty years have elapsed since the German Association for the Protection of Birds (DBV) - now known as the Nature Conservation Association of Germany (NABU) - first recognized the importance of spoil tips as a second-hand habitat for plants and animals. In the Alsdorf Casino on 10 November 1970 the famous ornithologist Gerhard Moll gave a talk on the rare species to be found on the "uninhabited" spoil tips left by the mining industry.

 

The presentation was based on diary records that had been kept since the 1950s. Over the course of the intervening years the DBV (now NABU) highlighted the ecological importance of abandoned mine sites in a series of talks, excursions, radio broadcasts and round-table discussions. This publicity work initially took place at a time when the general opinion was that spoil tips were an annoying blot on the landscape and that these unsightly relicts should be removed or grassed over as quickly as possible. What was perhaps an understandable attitude then simple cannot be comprehended now in the light of current ecological awareness.

 

Biotope mapping

Active members of our Association were responsible for making the first discoveries of rare plants and animals in and around spoil tip areas over the course of many years. We therefore have access to records of finds covering periods when the full-time office for nature conservation and its various agencies did not even exist.

Below ist just a sample from our long list of biotope mappings:

 

Amphibians: Alpine newt (Triturus alpestris), crested newt (Triturus cristatus), smooth newt (Triturus vulgaris), common toad (Bufo bufo), midwife toad (Alytes obstetricans), natterjack toad (Bufo calamita), grass frog (Rana temporaria), laughing frog (Rana ridibunda), water frog (Rana esculenta).

 

Reptiles: slowworm (Anguis fragilis), grass snake (Natrix natrix), common lizard (Lacerta vivipara).

 

Suckling animals: badger (Meles meles), brown hare (Lepus europaeus), weasel (Mustela putorius).

 

Birds: tree falcon (Falco subbuteo), common snipe (Gallinago gallinago), whinchat (Saxicola rubetra), wood sandpiper (Tringa glareola), kingfisher (Alcedo atthis), grasshopper warbler (Locustella naevia), osprey (Pandion haliaetus), river plover (Charadrius dubius), common sandpiper (Actitis hypoleucos), groshawk (Accipiter gentilis), wood lark (Lullula arborea), common buzzard (Buteo buteo), pigeon hawk (Falco columbarius), nightingale (Luscinia megarhynchos), red-backed shrike (Lanius collurio), bunting (Emberiza hortulana), moor buzzard (Circus aeruginosus), redwing (Turdus iliacus), kite (Milvus milvus), redshank (Tringa totanus), stone chat (Saxicola torquata), black kite (Milvus migrans), black stork (Ciconia nigra), fallow chat (Oenanthe oenanthe), marsh warbler (Acrocephalus palustris), pond warbler (Acrocephalus scirpaceus), kestrel (Falco tinnunculus), turtle-dove (Streptopelia turtur), green sandpiper (Tringa ochropus), water rail (Rallus aquaticus), white stork (Ciconia ciconia), honey buzzard (Pernis apivorus), dabchick (Tachybaptus ruficollis).

 

Invertebrates: blue-winged grasshopper (Oedipoda caerulescens), blue-winged damselfly (Calopteryx virgo), field tiger-beetle (Cicindela campestris), golden groundbeetle (Carabus auratus), russian tiger moth (Euplagia quadripunctaria),

short-horned grasshopper (Tetrix subulata), cinnabar (Callimorpha dominula), swallowtail butterfly (Papilio machaon), mourning cloak butterfly (Nymphalis antiopa).

 

Plants: honeysuckle (Aquilegia vulgaris), brown hellebore (Epipactis atrorubens), sweet william (Dianthus armeria), fleawort (Inula conyza), lion's foot (Alchemilla vulgaris), waterwort (Kickxia elatine), twayblade (Listera ovata), motherwort (Leonurus cardiaca), common hound's tongue (Cynoglossum officinale), golden thistle (Carlina vulgaris), leafless herniary (Herniaria glabra), king fern (Osmunda regalis), orange hawkweed (Hieracium aurantiacum), red eyebright (Odontites rubra), round-leafed spicy wintergreen (Pyrola rotundifolia), mud-wort (Limosella aquatica), common soap-wort (Saponaria officinalis), mallow (Malva alcea), thorn apple (Datura stramonium)

 

But it are not just the Red List species and other rarities that are found here, but also a whole range of planta an animals that no longer have a habitat because of agricultural and urban land clearing, or are beeing wiped out by the excessive use of pesticides.

The tips are also a great attraction for falcons, not only for their up-currents of air but also because of the easy availability of prey. In this context it is also important to point out that most spoil tips are sited close to major bird-migration routes - hence the above-average presence of many species of passage migrants and winter visitors.

 

Diversity of factors means bio-diversity

 

The variety of species referred to above has come about as a result of special environmental factors whose combination is found exclusively on coal-industry spoil tips. These are briefly outlined below.

Spoil tips are not true hills, even though they can rise to a considerable height above the surrounding landscape, which is invariably low-lying. The spoil they contain is the word miners use for waste material that has been extracted by the digging of underground tunnels and shafts or separated from the coal after it has been mined from the seam. Compared with the Ruhr, the spoil tips from the Aachen coalfields often rise to an impressive height. There size is testimony not only to the fact that the coal here has a higher dirt content but also to the local geology, as much thicker layers of strata had to be worked through and the coal seams are not so closely spaced together. Each spoil tip is composed of a wide range of minerals because its confined space has to accommodate material excavated from various mining depths. Spoil tips are usually very permeable to water. This means that the body of the tip and its surface are generally very dry, with the result that water tends to build up at the foot of the bank. Artificial ponds are often constructed in this area, mainly to collect the polluted water. Because the mining waste is dark in colour there ist a tendency for the south-facing slopes to heat up quite considerably and temperatures of 60 degrees Celsius are not uncommon. This thermal energy is only partly released overnight, with the result that the layer of air close to the ground surface is quite temperate, even on cold days. In the course of the year the air around the tip is unlikely to reach the lower end of the temperature range and therefore it is not surprising that spoil-tip zones represent the most northerly habitat of a wohole succession of warm-loving species.

 

Soil formation takes place very slowly. Dead plant material from the newly introduced species does decay, but on the steep slopes of the tip this is either blown away or washed away. Most of it the collects in hollows and gullies, which leads to the spread of taller plants. As a result, part of the tip remain without growth for long periods. On the north-facing slopes the gradual spread of plant-life tend to be a more rapid process. The Jaspersberg tip at Alsdorf, whose plant cover now resembles a primeval forest, is proof indeed that even on spoil tips nature will go on growing until it reaches culmination point - if allowed to.

The variety of soil conditions, combined with other factors such as relief, exposure and the local micro-climate, mean that no two tips are alike. The resident flora and fauna can therefore also be quite different. This fact alone makes the sites worthy of protection, even if no rare species are likely to settle on them. But as the tips are there and available for nature to use we should certainly treat them with consideration. Over-development by the leisure industry or for residential purposes should be avoided at all costs. Whether or not carefully-planned nature experience tours could be organized at some point is something that would have to be agreed in advance by the relevant authorities and the nature conservation groups.

 

Future prospects

 

If nature conservation policies are to succeed it is essential to ensure that germ-cell units of this kind are left intact, since they help threatened species re-establish themselves at other locations. But there is something else that also has to be considered: nature alone is to be thanked for developing the spoil tips into valuable biotopes - human intervention played no part in it. If we wanted to create something similar by artificial means, the cost would be considered as socially unacceptable. And as we are in desperate need of nature's talents, and will be so increasingly in the years to come, this is a great opportunity for us to get some of it free of charge. 

 

Leisure-time demands

 

The positive events taking place on the tips are now being increasingly affected by recreational aktivities. This includes kite-flying, mountain biking, motocross, unauthorized horse-riding and so on, as well as so-called "legal" activities, such as projects to develop the sites into "mining experience centres". The more we neglect our leisure facilities or re-develop them for financial gain, and the fewer local amenities we set up at less-interesting locations to meet the needs of a growing population, the greater will be the demand on our valuable nature reserves - and this now includes coal-industry spoil tips. 

 

The future according to NABU

 

NABU's proposals for the future of nature conservation, which would also include the deployment of regional grants and EU subsidies, can be summarized as follows:

 

Official leisure parks and other recreational amenities should be retained, cared for and improved as far as possible. In order to reduce the pressure on sensitive areas we should increase the number of leisure facilities available. Here it is essential to ensure that new recreational and tourist amenities are established away from areas of special ecological interest - and that includes spoil tips. One solution would be to upgrade derelict and dispoiled landscapes, as restoration projects of this kind would also constitute an effective deployment of financial resources. Housing developments and similar projects of this scale should essentially be prohibited in the vicinity of spoil tips. The message here is "hands off". In years gone by far too many nature reserves were sacrificed to the building developers. We must learn from our mistakes. We must not thoughtlessly squander the one and only opportunity we will have to use our spoil tips as a basis for establishing a biotope network of the future. There are still at least a dozen tips - including the Alsdorf site - whose total surface area makes up five percent of the land-space available to the municipality. Their location also means that they can easily be linked up with existing nature reserves and new (or planned) greenbelts. Such a strategy would fit in very well with the proposals being put forward by regional planners, whose ultimate objective is to make ten percent of the land a nature conservation area as part of a country-wide greenbelt network.

 

Source: NABU, August 2001

Editors: Karl Gluth, Helmut Meurer, Hans Raida, Hermann Schmaldienst, Doris Tomski, Günter Venohr and Wolfgang Voigt