Erfolgreiche Koop-Aktion bei der Rehkitzvergrämung und späten Mahd

 

Der NABU Aachen Land hat sich dieses Jahr für eine späte Mahd auf der großen Wiese nahe des Blaustein Sees entschieden. Für diese 7,5 ha große Wiese wurde eine  Kooperation mit der Rehkitzrettung Aachen Land e.V., dem zuständigen Jagdpächter sowie dem Landwirt geschlossen, um sorgfältig zu planen und am Tag der Mahd keine Rehkitze auf der Wiese vorzufinden. Dazu trafen sich alle zur Vorerkundung in der Morgendämmerung ein paar Tage vor dem Mahdtag, um mit großem Krach die Wiese abzugehen. Wir hatten ca. 10 Sichtungen von Rehkitzen, die alt genug waren, um zu flüchten. Auf der Wiese stand uns das Gras bis zur Taille und höher. Mit großer Freude haben wir etliche Liegeplätze gesehen, die uns bewiesen, dass diese Wiese ein wichtiger Rückzugsort für den Nachwuchs ist.

 

Bei Sonnenuntergang am Vortag machten wir erneut Krach mit allem, was wir dabei hatten – auch der alte Kochtopf mit Löffel fehlte nicht . Dabei hatten wir erneut 4 Sichtungen. Zusätzlich stellte die Rehkitzhilfe Aachen Land zwei batteriebetriebene Pfähle auf, die unregelmäßig blaues Licht und akustische Störgeräusche über Nacht sendeten, um eine mögliche Rückkehr der Rehkitze zu verhindern. Samstagmorgen um 4.30 Uhr ging es dann in die Endphase: ausgerüstet mit Wärmebilddrohnen und tragbaren Infrarotbalken wurde die Wiese erneut gecheckt. Die Infrarotbalken wurden mit Tragegurten am Körper befestigt und auf einer Breite von 4 Metern konnten so Wärmequellen am Boden überprüft werden – und dies wieder bei hohem Gras! Körperlich war es anstrengend aber es hat sich gelohnt. Der Landwirt hat um 8 Uhr mit der Mahd begonnen und es hat geklappt: alle Rehkitze gerettet! An dieser Stelle möchte ich mich nochmal bei allen ehrenamtlichen Helfer*innen bedanken, die sich aktiv an einem der Tage oder sogar an allen drei Tagen engagiert haben.

 

Nicole