Stellungnahme des NABU Aachen-Land zum Planvorhaben
Gewerbepark Kinzweiler der Stadt Eschweiler in Kinzweiler.
Die Stadt Eschweiler in Zusammenarbeit mit der Stadt Aachen plant
ein Gewerbegebiet von ca. 70ha mitten in der freien Feldflur. Das kann nur einem in den Sinn kommen für den „Artenschutz“ ein Fremdwort ist. Eine Seite des Plangebietes wird nur von einer Lagerhalle mit Grünbedachung und der L240 von einem sehr wertvollem Naturschutzgebiet (Kinzweiler Burg) getrennt. Alle drei weiteren Seiten grenzen an freie Feldflur. Im NSG wurden regelmäßig Kormoran, Silber- und Graureiher, Mausebussard, Rohrweihe, Zwergtaucher, Reiher-, Stock-, Schnatter- und Löffelenten, Eisvogel Rohrsänger und diverse Kleinvögel und Biber beobachte. An der nordöstlichen Seite liegt in ca. 2-3 km Entfernung das NSG Blausteinsee. Dazwischen liegen NABU-Obstwiesen, auf denen die größte Feldsperlingspopulation der Städteregion brütet. Eine NABU-Obstwiese wird vom Plangebiet nur durch einen Feldweg getrennt. Diese Flächen sind auch Bruthabitate vom Steinkauz und Turmfalken. Auch, wenn die Obstwiesen keine ausgewiesenen NSG´s sind, so dienen sie als Biotopverbund zwischen NSG Kieswäsche und dem NSG Blausteinsee. Dieser Biotopverbund würde extrem beeinträchtigt. Die drei anderen Seiten des Plangebietes grenzen an weite Ackerfluren. Der gesamte Flurbereich zwischen Eschweiler-Dürwiß und Alsdorf würde durch dieses Vorhaben zerrissen mit massiven Folgen für die Natur. Das Plangebiet selbst ist Bruthabitat von Feldlerche und Rebhuhn, die absolut zu schützen sind. Da beide Arten sehr empfindlich sind, ist damit zu rechnen, dass 2km Randzone für diese als Brutgebiet nicht mehr in Frage kommen. Auch Kiebitze sind hier beobachtet worden. Hier kommen auch noch einige Feldhasen vor. Das regelmäßige Beobachten von Rehen zeigt nur wie artgerecht hier die Feldflur ist. Das NSG-Kinzweiler steht in enger Verbindung
mit dem NSG-Blausteinsee. (Landschaftsplan 7, Biotopverbund : NSG-Kieswäsche, NABU-Obst-wiesen, NSG-Blausteinsee Das NSG-Kinzweiler dient den meisten Arten als Brutgebiet, da der Blausteinsee durch den Tourismus zu unruhig geworden ist. Diese Verbindung würde durch das Planvorhaben zerstört.
Wir lehnen das Gesamtvorhaben aus den genannten Gründen ab
Eike Lange