von Hans Raida
Maria Theresia ist der Name einer Braunkohlengrube, gelegen zwischen Herzogenrath und Bardenberg. Nach der Auskohlung diente das Restloch der Stadt Aachen als Mülldeponie. Nach der Übererdung und Rekultivierung übernahm der NABU die Fläche mit der Auflage, sie zum Naturschutzgebiet zu entwickeln. Die Größe der ehemaligen Abgrabungsfläche beträgt ca. 40 Hektar mit unterschiedlicher Vegetation: Brachflächen, Gehölzstreifen, Bauminseln, Sträucher und Wiesen, die extensiv beweidet oder gemäht werden. Entsprechend der vielfältigen Vegetation hat sich eine artenreiche Fauna entwickelt. Dies wird auch an der Vielzahl der Brutvögel und Nahrungsgäste deutlich. Seit Günter Venohr wieder an seine Wirkungsstätte zurückgekehrt ist, stehen das Wurmtal, die Bergehalden und besonders Maria Theresia unter Dauerbeobachtung. Auf der Fläche Maria Theresia wurden 72 Arten registriert, davon 38 Brutarten.
Zu jeder Jahreszeit lassen sich interessante Beobachtungen machen: 11.1. Überflug von ca. 50 Ringelgänsen, 29.1. nahrungssuchend ca. 35 Wacholderdrosseln und ca. 50 Stare, 13.2. 60 Kraniche auf dem Nordzug. Zu den Durchzüglern im Februar, März und April gehören Waldschnepfe (10.2.), Bekassine (9.3.), Zwergschnepfe (23.3.) und Waldwasserläufer (12.4.).
Bei den Brutvögeln wurde die Erstbeobachtung der Dorngrasmücke am 10.4. gemacht und am 12.4. der Nestbau beobachtet. Bereits am 7.5. hatten drei Jungvögel das Nest verlassen. Wahrscheinlich ist dies die zum frühesten Zeitpunkt festgestellte Brut.
Ideal ist das Gelände für den Stieglitz; im Nachsommer, Herbst und Winter sind regelmäßig mehrere Schwärme gleichzeitig zu sehen. Bei den Greifvögeln gehören Habicht, Baum- und Turmfalke, Sperber, Mäuse- und Wespenbussard zu den Brutvögeln auf dem Gelände oder unmittelbar angrenzendem Gebiet. Der Wanderfalke horstet in 500 m Entfernung, am Wasserturm in Bardenberg.
Das Vogeljahr schließt mit dem Zug der Kraniche. Am 14.10.15 waren ca. 40 Vögel auf dem Zug nach Süden über Herzogenrath zu sehen.
von Wolfgang Voigt
von Hans Raida
Nördlich von Herzogenrath bildet die Wurm die Landesgrenze zu den Niederlanden. Nach dem letzten Weltkrieg war es das Bestreben, einen geraden, übersichtlichen Grenzverlauf zu schaffen. Dies
führte bis 1972 zu einer weitgehenden Begradigung der Wurm. Durch die nachhaltige Intervention des NABU, der Naturfreunde Merkstein und schließlich auch der Politiker aus Herzogenrath und
Kerkrade verblieb ein unbegradigtes Teilstück von ca. 5 km Länge. Nach einer weiteren Vereinbarung zwischen den Anliegerstaaten wurde dieser Abschnitt zum "Naturentwicklungsgebiet" erklärt.
In einer gemeinsamen Info-Broschüre liest sich dies heute so: "Die Wurm ist ein schönes Beispiel für einen unverbauten, naturnahen Fluss. Durch die Kraft des fließenden Wassers ändert sich der
Gewässerverlauf ständig, immer wieder entstehen neue Rinnen, Kiesbänke, abbröckelnde Steilufer, verlassene Flussbetten und neue Auenwälder. Seltene Tierarten wie der Eisvogel lieben diese
Verschiedenartigkeit der Landschaft und sind deshalb auch in großer Zahl vorhanden. Dieses landschaftlich einmalige Gebiet ist einen Besuch wert!" Monatlich durchgeführte Bestandsaufnahmen in den
Jahren 1996 bis 1999 ergaben 118 Vogelarten, davon 64 Brutvogelarten.
In einem anderen Artikel der niederländischen Wasserbehörde wird zur natürlichen Entwicklung ausgesagt: "Die Krone der Naturentwicklung wäre die Ansiedlung von Bibern, mit der die natürliche
Dynamik eine zusätzliche Dimension erhielte." Dass eine solche Vorstellung einmal Wirklichkeit werden würde, erschien absurd und löste nur ein müdes Lächeln aus. Das Naturentwicklungsgebiet
erschien zu klein, das Gewässer ungeeignet, zu viele Beeinträchtigungen durch Spaziergänger, Angler, frei laufende Hunde und die Jagd auf Nutria und Bisam.
Doch das Unwahrscheinliche trat ein. Bei unserer NABU-Exkursion am 17.10.1999 - Besichtigung der Kläranlage Worm mit Exkursion in das betroffene Gebiet - konnten die Teilnehmer zwei vom Biber
gefällte Weiden am Bachufer sehen. Im Mai 1999 wurden die ersten Spuren deutlich; sowohl südlich als auch nördlich von Herzogenrath gab es deutliche Anzeichen vom Wirken der Biber. Das ist bisher
so geblieben. Es scheint sich nach den bisherigen Beobachtungen jeweils um Einzeltiere zu handeln.
Inzwischen konnte durch ein NABU-Mitglied erreicht werden, dass die Jagd auf Bisam und Nutria unterbleibt und auch der Biber geschont wird. In diesem Abschnitt der Wurm ist der Biber willkommen,
an der Rur wird er noch als Schädling angesehen.
Stand: 21. November 2001
von Hans Raida
In den letzten drei Jahren hat sich der Bestand an Eisvögeln im Wurmtal stabilisiert. Nach der Zahl der angeflogenen Brutröhren ist davon auszugehen, dass
wenigstens vier Brutpaare zwischen Wolfsfurth und Finkenrath erfolgreich Jungvögel aufgezogen haben, wobei Mehrfachbruten (zwei bis drei) wahrscheinlich sind. Entsprechend oft werden von
Naturinteressierten Beobachtungen dieses schönen Vogels gemacht, gehen Meldungen ein. Diese Bestandszunahme ist sicher eine Folge der verbesserten Wasserqualität der Wurm. Seit ca. sechs Jahren
werden zunehmend mehr Fischarten in der Wurm festgestellt. Mit Rotaugen, Rotfedern, Karpfen ist ein vielfältiges Nahrungsangebot vorhanden. Noch bequemer können die Eisvögel in den zahlreichen
Gartenteichen dem Nahrungserwerb nachkommen, nicht immer zur Freude der Teichbesitzer. Als Folge eines veränderten Nahrungsangebotes ist auch die Zunahme der Gebirgsstelze zu sehen. Erste
Untersuchungen der Kleinlebewesen im Wasser liegen zwar vor, bedürfen aber noch einer Ergänzung. Artenarm ist bisher die Wasserflora. Wasseramseln, auch Jungvögel, wurden wiederholt in den
letzten drei Jahren im Bereich der Wolfsfurth beobachtet. Einen Nestfund machten im September 1994 die Herren LANG und THIEMANN. Um noch verlässlichere Aussagen machen zu können, bedarf es
weiterer Nachweise. Gezielte Nisthilfen könnten die Ansiedlung beschleunigen. Ein dramatischer Rückgang ist dagegen bei den Teichrallen zu verzeichnen. Auch Bekassinen wurden im
Überschwemmungsbereich der Wurm nicht mehr gesehen. Neben den Zwergtauchern waren sie auf dem Herbst- und Frühjahrszug regelmäßige Gäste. Das zeitig einsetzende Frühjahr mit einem starken
Temperaturanstieg bedingte offenbar auch eine frühe Rückkehr der Zugvögel. Hiesige Mauersegler, die in den letzten 15 Jahren nicht vor dem 10.5. eintrafen, kamen in diesem Jahr am 1.5. und
verließen uns bereits am 1.8. wieder. Ein einzelnes Exemplar wurde allerdings noch am 7.9.1994 festgestellt. Am 6.4.1994 wurden junge Waldkäuze gefunden, die bereits im Ästlingsalter waren, was
auf einen Brutbeginn schon im Februar hinweist. Ganzjährig werden zunehmend Kormorane gesichtet. Kleine Trupps halten sich in unserer Nachbarschaft in Kerkrade, Rückhaltebecken Erenstein, und im
Naherholungsgebiet Palenberg auf (LANG, THIEMANN, TEICHMANN, RAIDA).
(aus: WOLFGANG VOIGT, Chronik des Kreisverbandes Aachen-Land e.V. im Naturschutzbund Deutschland 1993/1994)
von Hans Raida (1991)
Der Landschaftsplan 1 (KREIS AACHEN) deckt unter anderem das Gebiet des Wurmtales von der Further Straße in Herzogenrath bis zur “Wolfsfurth” an der Grenze zu Aachen ab.
Durch Verhandlungen mit Planern und Behördenvertretern sowie durch schriftliche Stellungnahmen haben Mitarbeiter des DBV und der AG Wurmtal wesentlichen Anteil am Zustandekommen des
Landschaftsplanes mit seinen Festsetzungen und Zielen.
Wegen seiner besonderen Bedeutung ist das gesamte Wurmtal unter Naturschutz gestellt. Diese ergibt sich aus den geologischen, botanischen, ornithologischen und kulturhistorischen Gegebenheiten,
wobei alle Aspekte einander bedingen.
Geologie
Die Ausformung des heutigen Wurmtales hat ihren Ausgang in der Nacheiszeit genommen.
Das Tal erschließt uns die erdgeschichtliche Entwicklung vom Karbon (280 bis 320 Millionen Jahre) über Pleistozän, Maasschotter, die weißen Sande des Miozäns bis zu den Hangterrassen der
Nacheiszeit und den Ausformungen von Altarmen der Wurm.
Steinbrüche, Kiesgruben und Wegeinschnitte eröffnen im Anschnitt die Erdgeschichte.
Am Beginn unserer Wanderung zeigen sich die Hangterrassen und Altarme als jüngste geologische Veränderungen deutlich. Hier, wo die Wurm aus dem Taleinschnitt in die Ebene fließt, ist - wenn auch
nicht besonders auffällig - die geologische Störung Feldbiss. Das karbonische Grundgestein, im Wurmtal aufgefaltet, wird nunmehr durch Sande, Kies und Lehm überlagert.
Kulturgeschichte
Die kulturhistorische Bedeutung zeigt sich vor allem in den Relikten aus dem Bergbau. Schriftliche Nachweise über bergbauliche Aktivitäten gibt es seit dem 12. Jahrhundert.
Über offene, in den Talhang gegrabene Stollen wurde die Kohle zunächst abgebaut. Außer Senken, ganz oder teilweise eingefallenen Stollen sind Reste von Bauwerken nur in geringem Umfang sichtbar
vorhanden.
Als Wohnanlage dienen Überreste der Zeche “Neue Furth”. Das Stollenmundloch am Knopp wurde wieder hergerichtet und dient der Wasserführung. Auch die Bezeichnung Further Straße ist dem Zechennamen
entlehnt. Sie bezeichnet den Weg zur Abfuhr der Kohle von der Zeche über Herzogenrath-Afden in den Geilenkirchener und Heinsberger Bereich.
Baumaterial für den Haus- und Straßenbau wurde über Jahrhunderte hiesigen Vorkommen entnommen. Dies trifft für Sand, Kies und Natursteine zu. Solche kleineren Aufschlüsse dienten dem Eigenbedarf
oder als Nebenerwerb zur Landwirtschaft. Einer der großen Steinbrüche befand sich im Wurmtal oberhalb der heutigen Kläranlage Steinbusch. Aus dortigem Material wurden Teile des Pflasters der
Straße Aachen - Herzogenrath - Geilenkirchen hergestellt.
Einen besonderen Stellenwert nahmen an der Wurm die Mühlen ein. In dem Gebiet, das wir durchwandern, sind noch als Gebäude vorhanden: Alte Mühle, Pumpermühle und Adamsmühle.
Zwei Grenzanlagen markieren sich deutlich in der Landschaft: · Der Aachener Landgraben, errichtet in den Jahren 1419 bis 1453. Er quert das Wurmtal von Berensberg nach Bardenberg. Seine besondere
Ausprägung ist von Berensberg, vorbei am Blauen Stein zum Wurmtal als Hohlweg mit zwei Baumreihen zu erkennen.
· Der Westwall aus der jüngeren Vergangenheit ist als Höckerlinie hinter der Kläranlage Steinbusch sichtbar. Die ursprünglich dazugehörenden Bunker sind gesprengt und allenfalls als begrünte
Betonreste erkennbar. Auch sie sind Teil der Geschichte des Wurmtales.
Flora und Fauna
Das Gebiet am alten Bahndamm vor Herzogenrath, wo die Wurm mit ihrem eingeschnittenen Tal in die offene Ebene führt, wird hier exemplarisch für die ornithologischen und botanischen Besonderheiten
kurz dargestellt.
Das Feuchtgebiet “Kälberbend” beherbergt das einzig nennenswerte Vorkommen von Orchideen, dem Gefleckten Knabenkraut (Dactylorhiza maculata). Ornithologisch zeichnet sich dieser Bereich aus unter
anderem durch den Brutnachweis des Baumfalken, der Wasserralle, der Hohltaube, der Krickente und des Eisvogels.
Die Ringelnatter und die Wasserspitzmaus zeigen weiter die Wertigkeit dieses Gebietes.
Erholungsfunktion und Nutzung - Konflikte mit dem Naturschutz
Neben dem Broichbachtal ist das Wurmtal das einzige größere, zusammenhängende Naherholungsgebiet für die Städte Würselen, Herzogenrath, Kerkrade und zum Teil für Aachen und Alsdorf. Die bedeutet,
dass etwa 80.000 bis 100.000 Anwohner des Wurmtales dem Bedürfnis nach Naturerleben und dem Ausüben von Hobbys hier nachgehen möchten. Wanderparkplätze, von den Städten Würselen und Herzogenrath
angelegt und ausgewiesen, erschließen das Gebiet. Zur üblichen Möblierung, so der amtliche Begriff, gehören Schutzhütten, Ruhebänke, Papierkörbe und Informationstafeln mit Wanderkarten.
Auf engstem Raum, zum Teil auf demselben Weg, drängen sich Spaziergänger, Läufer, Radfahrer, Reiter, Hundesportler. So sind zwischen Herzogenrath und Wolfsfurth allein vier größere Reiterhöfe
angesiedelt. Zwei Hundeübungsplätze bringen besondere Unruhe mit. Das Bergbaumuseum Rolduc, Kerkrade bringt mit seiner Werbung für die sogenannte “Karbonroute” zusätzlich Wanderer in das
Gebiet.
Die Konflikte der verschiedenen Nutzer mit dem Naturschutz sind somit vorprogrammiert.
Die attraktive Wohnlage zum Wurmtal führte dazu, dass die Baugebiete bis in den Hangbereich hinein ausgewiesen wurden, der Naturraum weiter eingeengt wurde.
Weitere Konflikte ergeben sich aus der landwirtschaftlichen Nutzung. Die Wiesen im Hang- und Auenbereich wurden zu Mais-Äckern umgewandelt. Neben der Veränderung des Landschaftsbildes bedeutet
dies erhöhten Herbizid- und Düngeeinsatz, überwiegend Gülle. Bedingt durch die Hanglage und den offenliegenden Boden, wird die Abschwemmung in die Wurm begünstigt.
Die Waldflächen im kommunalen Besitz sind von einer wirtschaftlichen Nutzung ausgenommen. Sie dienen der Erholungsfunktion. Dies wurde als besondere Zielsetzung so festgelegt.
Die zunehmende Versiegelung im Bereich der Städte, besonders in Aachen, begünstigt in immer kürzerer Folge das Auftreten von Hochwasser. Hieraus leiten die Wasserwirtschaftler die Notwendigkeit
des Baues von Regenrückhaltebecken ab. In der Diskussion waren eine Fläche zwischen Wolfsfurth und Adamsmühle bzw. zwischen Herzogenrath und Kläranlage Steinbusch.
(aus: EXKURSiONEN - eine Veröffentlichungsreihe des DBV-Kreisverbandes Aachen-Land, Nr. 7. Redaktion: Wolfgang Voigt. Herzogenrath 1991)
von Barbara Weiß
65 Hektar erstreckt sich das bereits überwiegend bewaldete Gelände der Bergehalde Adolf im Nordwesten des Herzogenrather Stadtteils Merkstein. Nach Entlassung aus der Bergaufsicht wurde 1998 der
größte Teil des Haldengeländes von der Stadt Herzogenrath gekauft. Es folgte eine Umgestaltung zum Zwecke der Naherholung als sogenannter Grube-Adolf-Park.
Aufgrund der Einbeziehung der Bürger in zwei „Planungswerkstätten“ im Frühjahr 1998 wurde das ursprüngliche Konzept mit mehreren Kunstwerken deutlich verändert. Man erklärte unter anderem den
Verzicht auf eine auf der Haldenspitze vorgesehene, ammonitenförmige Skulptur, welche nachts beleuchtet werden sollte.
Realisiert wurden drei Kinderspielanlagen (zwei Spielplätze und eine Skaterbahn), einige schlichte Hinweistafeln, die Sicherung des als einziges Zechengebäude noch vorhandenen
Fördermaschinenhauses sowie der Ausbau eines Spazierwegenetzes auf einer Gesamtlänge von sieben Kilometern.
Innerhalb dieses Wegenetzes wurde ein brückenartiger Holzbohlenweg im Bereich staunasser Kleingewässer auf einer Länge von etwa 300 Metern errichtet. Er befindet sich auf mittlerer Höhe der
westlichen Haldenschulter. In den sich hier jedes Frühjahr bildenden Gewässern sind Kaulquappen zu beobachten. Wahrscheinlich handelt es sich vorwiegend um Erdkröten. Es soll aber auch
Geburtshelferkröten auf der Halde geben. Die Kleingewässer trocknen leider oft schon im Frühsommer aus, so dass befürchtet werden muss, dass die Reproduktion der Amphibien nicht gesichert
ist.
Wie alle Bergehalden ist auch die Halde Adolf trotz der mittlerweile starken Bewaldung für seltene Insektenarten durchaus noch als Lebensraum geeignet. An seltenen Schmetterlingsarten sieht man
den Schwalbenschwanz sowie die Spanische Flagge. Auch die Blauflügelige Ödlandschrecke kam noch vor Jahren hier vor. Sie braucht warme, offene Flächen.
Die dichten Waldstrukturen bestehen vorwiegend aus Ende der 70er Jahre gepflanzten Gehölzen. Es handelt sich um bis zur Haldenspitze vorhandene Erlen gemischt mit Birken. Am Nordhang sind
Robinien und Bergahorn hochwaldartig gewachsen. Zusätzlich wurden Obstgehölze sowie für die Befestigung des Abraums geeignete Exoten gepflanzt. Von daher kommen am südlichen Haldenfuß neben
Apfelbäumen auch Sanddorn, Ölweide und zum Beispiel der wegen seiner scharlachroten Herbstfärbung in Gärten beliebte Essigbaum vor. An der nördlichen Flanke besteht die Strauchschicht des oben
genannten Robinien- Bergahorn-Waldes stellenweise fast ausschließlich aus Johannis- und Stachelbeersträuchern.
Seit Ende der 90er Jahre hat sich die aus dem asiatischen Raum stammende Herkulesstaude ausgebreitet. Um den für Fußgänger möglicherweise gefährlichen Kontakt mit dem ätzenden Pflanzensaft zu
vermeiden, wird sie neben den Wegen durch die Stadt zurückgeschnitten.
Offene Biotopkomplexe mit Natternkopf, Nachtkerze und Kardendisteln finden sich an der südlichen Haldenschulter sowie auf dem östlichen vormaligen Zechengelände neben dem Fördermaschinenhaus.
Doldenblütler wie Wilde Möhre und Pastinak sind auch noch sehr häufig. Sie sind ökologisch wertvoll als Futterpflanzen für den Schwalbenschwanz und brauchen besonnte Bereiche.
Große Teile der Halde Adolf sind nicht für Spaziergänger zugänglich. Vor allem die im nördlichen Drittel liegenden, ehemaligen Flotationsweiher sind ausgezäunt. Vor dem Betreten wird aus
Sicherheitsgründen gewarnt. Dort haben sich naturnahe Vorwaldstrukturen aus Birken mit selbst angesäten, jungen Eichen entwickelt.
Herzogenrath, im Mai 2003