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Weißstörche in der Nordeifel (2011)
von Heinz Weishaupt
Mitte August konnten in der Nordeifel einige größere Trupps von Weißstörchen beobachtet werden. Am Nachmittag des 16. August legten über 50 Weißstörche auf ihrem Zug in den Süden eine Pause auf den Wiesen bei Konzen und Imgenbroich ein. Dort haben sie dann auch übernachtet. Am nächsten Morgen schraubten sich bei Imgenbroich bis zu 80 Störche in die Höhe. Ob diese Weißstörche weiter nach Süden zogen oder nur zu anderen Nahrungsplätzen flogen, ist ungewiss. Denn am nächsten Tag wurden wieder etwa 30 kreisende Weißstörche über Simmerath beobachtet, die wohl später auf den Wiesen zwischen Witzerath und Rollesbroich übernachtet haben. Am nächsten Morgen, den 19. August, gegen 7 Uhr, wurden dann nochmals 31 Störche gesehen, die im strömenden Regen auf einer Wiese im Industriegebiet Rollesbroich nach Nahrung suchten.
Schon Ende Mai hatten sich bis zu vier Weißstörche mindestens eine Woche lang in der Umgebung von Imgenbroich aufgehalten.
In den letzten 40 Jahren wurden immer wieder mal Weißstörche in der Nordeifel beobachtet. Meist waren es einzelne, seltener auch kleinere Trupps von bis zu zehn Vögeln. Größere Ansammlungen wurden bisher nur wenige beobachtet:
19.08.1974 – ca. 40 bei Simmerath
Herbst 1974 – ca. 200 rasten bei Huppenbroich
01.09.1977 – 39 rasten in Schmidt auf den Dächern der Kirche und umliegender Häuser
12.10.2004 – ca. 30 fliegen über Simmerath
von Günter Krings
Zu Beginn des Beobachtungszeitraumes in den 1970er-Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es kaum Beobachtungen des Schwarzkehlchens in unserem Raum. Es gab jedoch immer
einzelne Beobachtungen während der Brutzeit aus dem Bereich des Struffelt bei Rott und am Schüttelpuhl bei Lammersdorf. Das änderte sich erst in den 1990er-Jahren. Die folgenden Hinweise auf
Schwarzkehlchen stammen alle aus der Brutperiode, die von Mitte April bis Mitte August andauert.
1994 wurden Schwarzkehlchen gefunden am Wollerscheider Venn bei Lammersdorf, am Grenzweg am Hatzevenn und sechs Brutpaare im Bereich der topographischen Karte Roetgen. 1997 wurde Brutpaare
gefunden im Wollerscheider Venn, im Bereich Hatzevenn, auf einem Kahlschlag im Platte Venn bei Mützenich. 1999 brüteten Schwarzkehlchen im Struffelt, im Kahlschlag am Platte Venn, an der
Radarstation bei Lammersdorf und im Wollerscheider Venn. Im Jahre 2001 wurden Schwarzkehlchen entdeckt am Platte Venn, am Hahnheistert bei Mützenich, Wollerscheider Venn, Radarstation
Lammersdorf, am Schüttelpuhl, am Struffelt und in der Zweifaller Schneise bei Rott.
Im Jahre 2004 brüteten drei Paare im Struffelt, ein Paar im Bereich der Waldsiedlung bei Lammersdorf, ein Paar am NSG Lenzbach, ein Paar am Platte Venn, ein Paar am Wollerscheider Venn. Im Jahr
2006 wurden mindestens zehn Brutpaare im Beobachtungsgebiet gefunden, alle in der Nähe des Hohen Venns. Auch 2007 dürften mehr als zehn Paare dort gebrütet haben, wobei mittlerweile auch das
Gebiet des Kranzbruches, wo die Fichten vor einigen Jahre entfernt wurden, zum Brutgebiet der Schwarzkehlchen gehört.
Im Jahre 2008 wurden in folgenden Gebieten Brutpaare entdeckt: Rotes Venn bei Mützenich, im Hoscheider Venn, im Kranzbruch bei Simmerath, im Kalltal bei Hoscheid, in den Ausgleichsflächen am
Windpark im Buhlert, im Wollerscheider Venn, in der Gisges Harth bei Konzen und im Bereich von Strauch-Zäunchen.
Wie man sieht, hat das Schwarzkehlchen im Gegensatz zum Braunkehlchen zugelegt. Es gibt heute weitaus mehr Brutpaare in unserer Region als vor 40 Jahren, als mit systematischen Beobachtungen
begonnen wurde. Das liegt zum Teil an den Lebensräumen, die das Schwarzkehlchen zum Brüten aufsucht. Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, dass fast alle Brutnachweise in der Nähe des
Hohen Venn liegen. Es gibt keinerlei Nachweise aus der Heckenlandschaft, aus geschlossenen Wäldern, aus Siedlungen und aus dem Rurtal und dessen Seitentälern. Schwarzkehlchen brüten in offenem,
vorwiegend gut besonntem und trockenem Gelände mit nicht zu dichter Vegetation und höheren Singwarten.
In Mitteleuropa sind das extensiv bewirtschaftete Flächen, Industrieanlagen, Dämme von Verkehrsanlagen, warme Hänge mit dünner Vegetation, Brachflächen, Randzonen von Mooren und Kahlschläge. In
der Nordeifel sind es vor allem Kahlschläge und die Randzonen von Mooren, wo das Schwarzkehlchen brütet. Wenn die Bepflanzungen der Kahlschläge dann wieder eine bestimmte Höhe erreicht haben,
wird das Schwarzkehlchen verschwinden.
Im Winter am Mittelmeer
Das Schwarzkehlchen ist Zugvogel und überwintert größtenteils im Mittelmeerraum. Die früheste Beobachtung eines ziehenden Schwarzkehlchens war am 21. Februar 1998 am Wollerscheider Venn, die
letzte Beobachtung im Herbst war am 1. November 1998 im Platte Venn.
(aus: Eifeler Zeitung, 15.4.2010)
Die Vögel im oberen Kalltal
von Heinz Weishaupt
Ein sehr interessantes Gebiet für Vogelbeobachter ist das obere Kalltal mit den angrenzenden Feuchtwiesen, Sumpfgebieten und kleinen Wäldchen sowie dem Paustenbacher Heckenland. Das Gebiet liegt zwischen Konzen, Lammersdorf und Simmerath. Es grenzt im Süden an die L 106 zwischen Konzen und „Am Gericht“, im Osten an die B 399, die bei Witzerath nach Nordwesten abknickt und in Lammersdorf auf die alte Vennbahnlinie stößt, die die westliche Grenze bildet. Der Kallbach, der in der Nähe des Bahnhofs entspringt, und der Kranzbach, dessen Quellen in der Nähe des Schulzentrums Simmerath liegen, fließen am „Hexenplatz“ zusammen und bilden dann die Kall.
Früher waren große Teile des Gebietes Hochmoore, die Teil des Hohen Venns waren. In den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts hat man begonnen, mit Hilfe des Reichsarbeitsdienstes das Venngebiet zu entwässern und urbar zu machen. Es entstanden dann die Aussiedlerhöfe „Hoscheit“, die das gewonnene, immer noch feuchte Grünland bewirtschaften. Nur einige kleine Vennflächen blieben übrig. Das Kranzbruchvenn bei Simmerath wurde später mit Fichten aufgeforstet, vor einigen Jahren im Rahmen eines Renaturierungs-Projektes wieder freigeschlagen und unter Schutz gestellt.
Der Biber, der seit etwa 25 Jahren wieder in der Nordeifel heimisch ist, hat an der Kall mehrere Dämme gebaut und damit größere Uferbereiche überschwemmt. Die dadurch entstandenen Teiche und Schlammflächen ziehen Wasser- und Watvögel an. Stockenten und Graureiher kann man zu jeder Jahreszeit an diesen Teichen finden. Gelegentlich sind auch der Eisvogel und die Wasseramsel zu sehen. Das Teichhuhn, ein in der Nordeifel seltener Vogel, hat einige Male erfolgreich gebrütet. Auch die Krickente, der Schwarzstorch und die Graugans wurden schon an den Biberteichen beobachtet.
Bei den Watvögeln handelt es sich um rastende Durchzügler und Nahrungsgäste. Lediglich die Bekassine hat 1990 an einem der Biberteiche gebrütet. Für den Kiebitz bestand 2008 Brutverdacht auf einem Maisacker. Außerdem wurden schon Flussuferläufer, Waldwasserläufer und Bruchwasserläufer festgestellt. 1987 rief auf einer Wiese in der Nähe des Lenzbachs ein Wachtelkönig.
Von den Greifvögeln sind Mäusebussard und Turmfalke regelmäßige Brutvögel. Auch der Sperber dürfte im Gebiet brüten. Der Rotmilan ist zwar häufig zu sehen, er dürfte aber nur Nahrungsgast sein. Während es vom Baumfalken, Wespenbussard, Habicht und Schwarzmilan nur wenige Nachweise gibt, war die Kornweihe in den letzten Wintern regelmäßig bei ihren typischen Jagdflügen zu beobachten.
Der Ruf des Kuckucks ist meist an der Vennbahnlinie zu hören. Sein Revier reicht in den belgischen Teil des Hoscheiter Venns hinein. Von den Spechten brütet wohl nur der Buntspecht im Gebiet. Grün- und Schwarzspecht konnten bisher nur vereinzelt nachgewiesen werden.
Eine große Bedeutung hatte das Gebiet früher für das Braunkehlchen. Neben dem Kalterherberger Brutgebiet war hier das größte Brutvorkommen des Kreises Aachen. Leider sind die Bestände in den letzten 30 Jahren dramatisch zurückgegangen. 1981 wurden etwa 20 Brutpaare gezählt, 1987 waren es noch 10-15 Paare, und bei der Bestandserfassung im Jahr 2000 wurden nur 2 Paare gezählt. In der Brutsaison 2008 gab es neben zwei erfolgreichen Brutpaaren zwei weitere nur von Männchen besetzte Reviere. In den anderen Brutgebieten des Monschauer Lands wurden in der Brutzeit keine Braunkehlchen mehr gefunden. So auch im Raum Kalterherberg, wo 1994 noch 25-30 Paare gezählt wurden.
Erfreulicher ist die Situation beim Schwarzkehlchen. In den letzten beiden Jahren brüteten mindestens 5 Paare. Auch beim Neuntöter gibt es eine positive Entwicklung. Im Jahr 2008 konnten 7 besetzte Reviere gefunden werden. Im gesamten Monschauer Land wurden 25 Reviere gezählt. Auf den renaturierten Flächen am Kranzbach und am alten Modellflugplatz findet man seit einigen Jahren regelmäßig den Raubwürger. Nur während der Brutzeit verlässt er das Gebiet.
Wo es die typische Nordeifeler Heckenlandschaft gibt, wie zum Beispiel rund um Paustenbach, findet man häufig den Gartenrotschwanz. Im gesamten Gebiet dürfte es zurzeit etwa 8-10 Reviere geben. Während Baum- und Wiesenpieper regelmäßig als Brutvogel vorkommen, konnte der Bergpieper erst einmal beobachtet werden. Im Dezember 2007 suchten zwei auf einer nassen Wiese bei Bickerath nach Nahrung.
Ein sonst eher seltener Brutvogel bei uns ist der Sumpfrohrsänger. An den breiten Staudenfluren an der Kall zwischen Bickerath und Lammersdorf kann man im Juni immer einige singende Männchen hören. Ich schätze den Bestand am Oberlauf der Kall auf 5-10 Paare. Als Brutvögel sind noch der Feldschwirl und die Rohrammer zu nennen, die aber nicht in jedem Jahr festgestellt wurden. Die Rohrammer kann auch auf dem Zug und als Wintergast beobachtet werden. Auch Fichtenkreuzschnabel, Kernbeißer und Birkenzeisig kann man während der Brutsaison im Gebiet sehen.
Nun möchte ich noch einige Arten aufführen, die keine Brutvögel sind, aber während der Zugzeit das Gebiet überfliegen, dort rasten oder als Wintergäste verweilen.
Der Steinschmätzer ist ein regelmäßiger Durchzügler in den Monaten April, Mai, August und September. Er ist oft zusammen mit Braunkehlchen, Schwarzkehlchen oder Rotschwänzen zu sehen. Die Schafstelze wurde in den letzten Jahren vermehrt auf dem Zug festgestellt, besonders im Spätsommer. Man findet sie dann meist bei weidendem Vieh. Teichrohrsänger und Trauerschnäpper sind seltene Durchzügler. Der Tannenhäher kommt manchmal als Nahrungsgast in das Gebiet.
Die Ringdrossel wird nur selten beobachtet. Die Rotdrossel findet man oft in großen Trupps zusammen mit Wacholderdrosseln und Staren. Regelmäßig überfliegen auch Kraniche das Gebiet. Im November 1985 rasteten bei Simmerath nach einem plötzlichen Wintereinbruch 26 Kraniche auf einer Wiese. Anfang September 2008 zogen zwei Fischadler über das Kranzbruchvenn. Erlenzeisige und Bergfinken findet man im Winter je nach Nahrungsangebot in mehr oder weniger großen Trupps.
Interessante Vogelbeobachtungen im Winter 2004/05 und in der Brutsaison 2005 im Südkreis Aachen
von Günter Krings
Die vielleicht kurioseste Beobachtung aus dem vergangenen Winter waren zwei Brandgänse, die weit ab von jeglichem Gewässer stundenlang bei einer geschlossenen Schneedecke in der Nähe von Kesternich auf einer Wiese saßen. Nilgänse sind mittlerweile fast ganzjährig zu beobachten. Zwei Paar Graugänse brüteten auf Gelegen an einem Pingo am Roten Venn bei Mützenich. Die erste erfolgreiche Brut eines Höckerschwanes im Südkreis gab es am Mündungsgebiet des Schilsbaches in den Rursee. Ein zweites Paar brütete auf einer Insel im Obersee. Laut Anwohner schlüpften Junge, waren aber nach wenigen Tagen genau wie die Altvögel verschwunden.
Baumfalken wurden bei Imgenbroich, über dem Rurtal, bei Einruhr und Kalterherberg gesehen.
Auch die erfolgreiche Brut bei einem Blässhuhn ist als erster Brutnachweis zu vermelden. Drei Junge wurden auf einer kleinen Insel im Obersee erbrütet. Ein Teichhuhn brütete erfolgreich auf dem Reichensteiner Weiher. Die letzten Kraniche überflogen am 19.12. 2004 Rohren. Schwarzstörche wurden beobachtet bei Roetgen, an der Kall zwischen Lammersdorf - Simmerath und mehrmals über der Rur in Dedenborn. Ein Uhu rief in der Nacht am 20.05. im Brombachtal zwischen Eicherscheid und dem Rurtal.
Im Dezember 2004 und Januar 2005 wurden bei Imgenbroich, Höfen, Konzen und Mützenich bis zu zehn Seidenschwänze beobachtet. Bergfinken waren den ganzen Winter vor allem in der Heckenlandschaft bei Eicherscheid zu finden, wo sich schätzungsweise 1 - 2000 aufhielten und Bucheckern knackten. Ebenfalls ganzjährig waren Fichtenkreuzschnäbel anzutreffen. Am 4.3. wurden in Höfen Junge von einem Altvogel gefüttert. Mindestens 7 Reviere von Braunkehlchen wurden gefunden, mindestens 15 von Neuntötern, aber dazu fehlen noch genaue Daten. Von Rohrammern wurden zwei Reviere gemeldet.
Zum Schluss noch eine Rarität: In einer Neubausiedlung in Simmerath sang Anfang Juli eine Zeit lang ein Orpheusspötter. Der Gesang wurde jeweils unabhängig voneinander von Frau Weinberg, Herrn Lück und Herrn Weishaupt als der des Orpheusspötters erkannt.
von Günter Krings
Zunächst seien die Überwinterer, Durchzügler und Nahrungsgäste erwähnt.
Anfang Januar wurde in der Nähe der Hauptschule Simmerath eine Bekassine beobachtet. Bergfinken hielten sich von Januar bis April im Monschauer Land auf, im Oktober tauchten die ersten
Wintergäste auf.
Einzelne Eisvögel wurden in den Monaten August und September an der Kläranlage Kalterherberg, am Menzerather Weiher, am Obersee bei Pleushütte und an der Rur bei Dedenborn gesichtet.
Im September wurde je ein Fischadler bei Höfen-Alzen und an der Perlbachtalsperre registriert.
Zwei Graugänse hielten sich am 9.3. auf einer Wiese bei Mützenich auf. Eine Kornweihe überflog am 22.3. das Gebiet bei Witzerath.
Am 4.1. überflogen Kraniche Imgenbroich in Richtung NO, am 5.3. überflogen viele das Rurtal, und am 14.10. zogen mehr als tausend über das Monschauer Land in Richtung SW.
Im August hielten sich drei Krickenten am Menzerather Weiher auf, zusammen mit bis zu drei Waldwasserläufern. Ziehende Ringdrosseln wurden bei Mützenich im April und Oktober gesehen. Am 4.2.
wurde eine Rohrdommel an der Rur zwischen Grünental und Hammer entdeckt. Zahlreiche ziehende Schafstelzen wurden in den Monaten August und September an verschiedenen Orten gesehen.
Am 22.8. kreiste ein Schwarzstorch ca. zehn Minuten über dem Rurtal bei Dedenborn.
Am 5.1. wurde bei Dedenborn ein Seidenschwanz gefunden, Ende Januar/Anfang Februar acht an der Bundesstraße zwischen Imgenbroich und Am Gericht.
Von den Braunkehlchen ist nicht viel Gutes zu berichten. Ca. fünf Paare wurden bei Kalterherberg gefunden, ein singendes Männchen in der Nähe von Strauch. Die früheren Brutgebiete bei Simmerath
scheinen verlassen zu sein. Fichtenkreuzschnäbel wurden in den Monaten Mai, Juli und September beobachtet.
Kiebitze waren ganzjährig anwesend, vermutlich brüteten zwei bis drei Paare auf einem Maisacker bei Strauch.
Mindestens zwölf besetzte Reviere von Neuntötern wurden gefunden: Steckenborn, Platte Venn bei Mützenich, Konzen, Eicherscheid, Bickerath, Dedenborn, Kluckbachtal bei Höfen. Ein Raubwürger wurde
im Juli bei Kalterherberg beobachtet, ohne dass es einen Hinweis auf eine Brut gibt.
Erfolgreich brütete eine Schleiereule bei Lammersdorf. Zwei Junge schlüpften hier. Ein weiterer Nachweis wurde im September an der Kirche in Imgenbroich erbracht.
Tannenhäher wurden in den Monaten Juli bis September bei Kalterherberg, Roetgen, Mützenich und Konzen entdeckt. Ein Teichhuhn brütete erfolgreich an der Kläranlage Kalterherberg und zog drei
Junge groß. Am 31.5. sang ein Teichrohrsänger an der Kläranlage Kalterherberg. Balzflüge von Wespenbussarden wurden beobachtet bei Grünental, am Brommersbach und bei Kalterherberg.
Ein Baumfalke erbrütete bei Kalterherberg mindestens zwei Junge. Ein später Baumpieper suchte am 15.10. auf einem Waldweg bei Dedenborn nach Nahrung.
Insgesamt wurden bis zum 17.10.2003 112 verschiedene Vogelarten im Monschauer Land festgestellt.
(aus: NABU AACHEN-LAND - Ihr Naturschutzverband informiert, Ausgabe 2004)
von Günter Krings
Im Jahr 2000 wurden bei Simmerath und Mützenich einzelne Schwarzstörche beobachtet. Der Rotmilan wurde häufig notiert, jedoch gelangen keine konkreten Hinweise auf besetzte Horste. Rufende
Wachteln wurden im Juli bei Witzerath vernommen. Das Paar Schleiereulen in Lammersdorf zog drei Junge erfolgreich auf. Der Rauhfußkauz rief im späten Winter im Grenzbereich bei Mützenich. Jeweils
ein Uhu wurde am Forstamt Hochau bei Simmerath und in Imgenbroich gesehen. Ein Eisvogelpaar hielt sich während des Frühjahrs im Bereich des Einlaufs des Schilsbaches in den Rursee auf.
Grauspechte wurden zweimal im Fuhrtsbachtal gehört.
Im Mai und Juni wurden in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station im Kreis Aachen die Braunkehlchen im Südkreis gezählt. Während es bei der Zählung 1994 noch gut 40 besetzte Reviere gab,
waren es im Jahr 2000 nur noch knapp 30. Besonders auffällig ist der Bestandsrückgang im Raum Simmerath. Hier gab es 1981 noch 20 Brutpaare, 1994 noch sechs und 2000 nur noch zwei. Annähernd
gleich geblieben ist die Anzahl der Reviere im Raum Kalterherberg - Höfen, wenn auch die Brutgebiete sich etwas verschoben haben.
Vom Schwarzkehlchen wurden nur ein bis zwei singende Männchen in einem Kahlschlag am Platten Venn bei Mützenich beobachtet. An der Eupener Straße zwischen Monschau und Mützenich wurde an drei
tagen ein singender Orpheusspötter gehört ein Brutnachweis konnte nicht erbracht werden. Mindestens sechs Paare Neuntöter konnten registriert werden: bei Kalterherberg, Mützenich, Steckenborn,
Eicherscheid und Dedenborn. Der Tannenhäher ist mittlerweile Jahresvogel im Südkreis. In der Nähe des Schweizer Hofes bei Konzen wurde im Mai und Juni eine singende Rohrammer beobachtet.
Wie in den letzten fünfzehn Jahren wurde auch in diesem Jahr kein Rebhuhn gesichtet. Mauersegler und Rauchschwalben haben mangels Nistgelegenheit stark abgenommen, ebenso Mehlschwalben, wenn auch
nicht so stark wie die Rauchschwalbe. Auch die Türkentaube ist längst nicht mehr so oft zu beobachten wie noch vor wenigen Jahren.
(aus: NABU AACHEN-LAND, Ihr Naturschutzverband informiert, Ausgabe 2001)
Seltene Vögel lieben die Nordeifel
von Günter Krings
Die Nordeifel ist für Vogelkundler ein kleines Paradies. 118 verschiedene Vogelarten wurden dort im vergangenen Jahr gezählt, darunter „Raritäten“ wie der Wiedehopf oder die Nilgans. Auch der
seltene Schwarzstorch fühlt sich inzwischen im Monschauer Land wohl.
Mindestens acht Mal haben Vogelkundler den Schwarzstorch, der erst seit 1998 regelmäßig in der Region vorkommt, entdeckt. Anfang Mai machten sie auch einen mit zwei Altvögeln besetzten
Horst ausfindig, ein Brutnachweis konnte allerdings nicht erbracht werden. Kopf, Brust und Hals und die gesamte Oberseite des Schwarzstorchs sind schwarz, während der Bauch weiß ist. Im Gegensatz
zum Weißstorch, der in Ortschaften auf Hausdächern brütet, lebt der Schwarzstorch zurückgezogen in alten, ruhigen Wäldern und legt seinen Horst in den Baumkronen alter Bäume an.
Schon im Jahre 2001 wurde im Bereich Huppenbroich / Am Gericht und bei Höfen ein Silberreicher beobachtet. 2002 wurde einer dieser hier sonst noch nie gefundenen Vögel mehrmals im Bereich
Steckenborn / Strauch gesehen, wo er auf Wiesen auf Beutefang war - und das im November. Normalerweise ziehen Silberreiher, die etwa so groß wie Graureiher sind, im Winter ans Mittelmeer oder
nach Nordafrika.
Eine Nilgans wurde im April auf dem Menzerather Weiher gesichtet. Dieser Vogel, der eigentlich in Afrika beheimatet ist, hat sich in den letzten Jahrzehnten aus verwilderten Parkpopulationen in
vielen Teilen Europas als Brutvogel angesiedelt.
Neun verschiedene Greifvogelarten hielten sich im vergangenen Jahr in der Region auf, am häufigsten waren Mäusebussard und Turmfalke. Der Baumfalke brütete in der Nähe von Kalterherberg. Er ist
kleiner als der häufige Turmfalke und hat lange, spitze Flügel. Er ist ein Zugvogel und überwintert von Oktober bis April in Afrika. Habicht und Sperber waren ganzjährig da. Der Rotmilan war
häufig zu beobachten, jedoch dürften nur wenige hier brüten. Die meisten Rotmilane haben ihr Brutrevier in den belgischen Ostkantonen und im künftigen Nationalpark. Viel seltener zu sehen war
sein naher Verwandter, der Schwarzmilan, der wahrscheinlich im Kermeter brütet. Die Kornweihe ist nur „Durchzügler“ in der Nordeifel, sie jagt ihre Beutetiere im Tiefflug über Wiesen. Der
Wespenbussard wurde nur zweimal gesehen, an der Perlbachtalsperre und am Troisdorfer Weiher bei Konzen. Allerdings ist er nur schwer vom Mäusebussard zu unterscheiden und dürfte daher häufig
verwechselt werden.
Die Schleiereule hat im vergangenen Jahr nicht in Lammersdorf gebrütet, am 24. Mai wurde nur eine verwendet bei Monschau gefunden.
von Günter Krings
Der Kormoran ist mittlerweile häufiger Wintergast, 72 wurden im Januar am Obersee gezählt. Am 30.9. rasteten zwei Weißstörche bei Fringshaus. Haubentaucher, Tafelenten und Gänsesäger hielten sich
im Winter auf dem Obersee bei Rurberg auf. Ein Schwarzmilan kreiste am 25.3. über dem Badesee bei Rurberg. Am 12.2. überflogen mehr als 2.000 Kraniche Dedenborn. Ein Flussregenpfeifer suchte am
28.7. am Rursee nach Nahrung, desgleichen Anfang Mai Flussuferläufer. Brutverdacht für einen Kiebitz gab es im Bereich Strauch Buhlert. Hohltauben riefen regelmäßig im Forst Dedenborn und im
Bereich Rott Zweifall. Ein Paar Schleiereulen zog sechs Junge in Lammersdorf groß. Balzrufe vom Grauspecht waren im Bereich Roetgen zu vernehmen, ebenso im März und April Balzrufe des
Mittelspechts. Bei der Wasseramselzählung im April wurden von der Grenze bis zum Einlauf der Rur in den Obersee 25 Wasseramseln gezählt. Gartenrotschwänze brüteten in Dedenborn, Steckenborn,
Lammersdorf, Roetgen und Rott. Braunkehlchen wurden beobachtet während der Brutzeit bei Strauch, Simmerath und Kalterherberg. Je ein Paar Schwarzkehlchen gab es im Platte Venn, im Struffelt, an
der Radarstation Lammersdorf und im bereich Wollerscheider Venn. Ziehende Ringdrosseln wurden bei Mützenich registriert. Feldschwirle sangen am Platte Venn und am Wollerscheider Venn, singende
Sumpfrohrsänger waren bei Simmerath, Witzerath und Dedenborn zu hören. Acht Paare Neuntöter, zum Teil mit Jungen, wurden beobachtet bei Dedenborn, Kalterherberg, Konzen, Höfen, Bickerath und
Steckenborn. Ein Raubwürger hielt sich am 14.3. im Struffelt auf. Der Tannenhäher ist ganzjährig anwesend im Bereich Roetgen - Rott - Zweifall. Singende Girlitze gab es in Simmerath, Mützenich,
Lammersdorf und Imgenbroich. Mehr als 200 Rohrammern überwinterten im Venn bei Lammersdorf. Keine Brutnachweise mehr von Rebhuhn und Rohrammer, bei Baumpieper und Türkentaube abnehmende Tendenz,
wahrscheinlich auch beim Grünspecht!
(aus: NABU Aachen-Land, Ihr Naturschutzverband informiert, Ausgabe 2000)
von Günter Krings
Haubentaucher waren im Februar auf dem Rursee bei Woffelsbach und Rurberg anzutreffen, Kormorane im August und Oktober. Eine Graugans wurde im Dezember auf den Wiesen des Röshofes entdeckt, die
auf den Rursee abflog. Zwei Singschwäne und zwei Zwergsäger hielten sich auf dem kleinen Stück freien Wassers auf dem Rursee bei Rurberg während der strengen Frostperiode auf, ebenso Tafelenten
und Reiherenten. Ca. 100 Tafelenten waren auch noch Ende Februar auf dem Rursee bei Woffelsbach. Gänsesäger suchten Anfang Februar auf dem Obersee bei Rurberg Nahrung. Im August wurde bei
Monschau-Menzerath ein Wespenbussard beobachtet, wie er ein Wespennest auseinandernahm. Zwei ziehende Rotmilane registrierten Ornithologen bei strengem Frost und geschlossener Schneedecke Anfang
Januar bei Höfen. Im Februar wurden die ersten Heimzügler beobachtet. Umherstreifende Lachmöwen wurden häufig gesichtet, einmal an die 1.000 bei Raffelsbrand. Schleiereulen tauchten im
Spätsommer zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder im Monschauer Land auf, und zwar in Lammersdorf, Bickerath und Witzerath. Während des strengen Frostes wurden sie mit Küken gefüttert.
Vielleicht brüten sie in diesem Jahr. Selten waren in diesem Winter Ringeltauben, Buch- und Bergfinken und Rotdrosseln. Ein Raubwürger wurde im November gemeldet. Tannenhäher waren von August bis
November am Vennrand anwesend. Saatkrähen durchzogen in den letzten Jahren nicht mehr so zahlreich das Monschauer Land wie in früheren Jahren. Bis zu 30 Dohlen wurden am Kirchturm in Imgenbroich
gezählt.
(aus: NABU Aachen-Land, Ihr Naturschutzverband informiert, Ausgabe 1998)
von Günter Krings
Im Bereich der Stadt Monschau hat ein Rotmilan gebrütet und vermutlich zwei Junge großgezogen. Rufende Turteltauben wurden im Bereich Wahlerscheid-Fuhrtsbachtal vernommen. Seit einigen
Jahrzehnten wurden im Monschauer Land zum ersten Mal wieder Schleiereulen beobachtet. Eine Brut hat es bislang jedoch noch nicht gegeben. Braunkehlchen wurden wie in den letzten Jahren in den
entsprechenden Biotopen gesichtet. Schwarzkehlchen gab es am Vennrand bei Mützenich. Der Orpheusspötter sang wieder in der Nähe des Bahnhofs Monschau, eine Brut konnte jedoch nicht bestätigt
werden. Brütende und fütternde Neuntöter gab es so viele wie lange nicht mehr. Dohlen brüteten in eigens angefertigten Nistkästen im Kirchturm von Imgenbroich. Einige brütende Feldsperlinge
wurden beobachtet, aber sie sind sehr selten geworden. Girlitze und Birkenzeisige sind mittlerweile verbreitete Brutvögel in den Dörfern, insbesondere in den Orten am Vennrand. Erlenzeisige sind
in den Waldgebieten am Vennrand regelmäßige Brutvögel. Fichtenkreuzschnäbel hielten sich während der gesamten Brutsaison im Monschauer Land auf, wenn auch nicht sehr zahlreich. Selten geworden
ist die Rohrammer. Sie wurde nur im April beobachtet.
(aus: NABU Aachen-Land, Ihr Naturschutzverband informiert, Ausgabe 1997)
von Günter Krings
Insgesamt wurden bisher in Roetgen, Monschau und Simmerath knapp über 150 Vogelarten beobachtet. Davon brüteten 1995 fast 80 Arten. Über die wichtigsten Beobachtungen sei hier kurz
berichtet:
Rufende Wachteln wurden im Mai und Juni in einer Wiese bei Huppenbroich gehört. Am 21.5. wurde bei Rohren ein singender Brachvogel gehört. Der Flussregenpfeifer hat die neue Steininsel im Obersee
nicht angenommen, sie ist als Brutbiotop auch ungeeignet. Die Hohltaube brütet weiterhin mit wenigen Paaren im Forst Dedenborn. Der Kuckuck ist seit einigen Jahren kaum noch zu hören. Der Bestand
der Grauspechte ist im Rurtal erloschen. Rebhühner sind seit einigen Jahren nicht mehr beobachtet worden. Brutverdacht bestand in diesem Jahr für den Kleinspecht im Rurtal bei Monschau.
Erfreulich in diesem Jahr ist die hohe Zahl der Beobachtungen der Gartenrotschwänze. Schwarzkehlchen wurden im Hatzevenn und bei Hoscheid gesichtet, ziehende Ringdrosseln im Mai. Als neue
Brutvogelart wurde der Orpheusspötter bei Monschau und Lammersdorf festgestellt (WEISHAUPT, BOMMER). Der zweite Brutnachweis eines Trauerschnäppers im Monschauer Land gelang bei Menzerath. Ein
einzelner Grauwürger wurde bei Hoscheid beobachtet, Brutnachweis fehlt allerdings noch. Mindestens vier Neuntöterpaare mit Jungen wurden registriert, wahrscheinlich sind es aber mehr.
Feldsperlinge sind ganz selten geworden. Girlitze haben sich in den letzten Jahren stark ausgebreitet und sind in fast allen Dörfern zu beobachten. Singende Birkenzeisige kann man mittlerweile in
fast allen geeigneten Biotopen am Vennrand hören. In Mützenich gelang der erste Brutnachweis eines Tannenhähers (WEISHAUPT).
(aus: NABU Aachen-Land, Ihr Naturschutzverband informiert, Ausgabe 1996)
von Günter Krings
Ornithologen aus dem Monschauer Land zählten in der vergangenen Brutsaison die brütenden Braunkehlchen bei Simmerath und Monschau. Die potentiellen Brutgebiete wurden unter die Zähler aufgeteilt
und an mindestens drei verschiedenen Tagen nach Braunkehlchen abgesucht. Ca. 40 Brutpaare wurden dabei insgesamt festgestellt. Die meisten Brutpaare wurden im Großraum Kalterherberg gefunden,
mindestens 20 Paare. Weitere Brutnachweise gab es am Kluckbach bei Höfen, am Tiefenbach bei Huppenbroich, im Bereich Witzerath, in einer Brachwiese neben dem Modellflugplatz, im Naturschutzgebiet
Lenzbach bei Paustenbach, am Hasenbach bei Strauch. Erloschen sind die Bestände am Ellerbruch bei Konzen, am Heppenbach bei Lammersdorf und an der Kall zwischen der B 258 bei Konzen und der
Straße nach Hoscheid. Der Brutbestand im Bereich der Kall und deren Nebenbächen ist auf ein Drittel der Anzahl aus den siebziger Jahren zurückgegangen. Allerdings scheinen hier die Brutbestände
auf dem jetzigen Niveau seit einigen Jahren stabil zu sein. Für die Brutbestände bei Kalterherberg gibt es keinen Vergleichsmöglichkeit, da die Brutgebiete damals noch nicht alle bekannt
waren.
(aus: NABU Aachen-Land, Ihr Naturschutzverband informiert, Ausgabe 1995)