Nicht ganz!
Unsere guten Kontakte zu den Feuerwehren in der StädteRegion haben zu diesem außergewöhnlichen Einsatz geführt.
An drei Häusern in Niederbardenberg mussten im Rahmen der NABU-Aktion "Das schwalbenfreundliche Haus" Kotbretter unter bestehende Schwalbennester installiert werden. Wir erfuhren von
einer Übung der Freiwilligen Feuerwehr Herzogenrath, bei welcher Prüflinge den Umgang mit dem Leiterwagen proben sollten.
Die Nester befanden sich unmittelbar über den Fenstern. Da die Schwalben momentan im warmen Süden überwintern, konnte das Anbringen der Schutzeinrichtungen problemlos erfolgen, ohne das
Brutgeschäft zu stören. Es war eine windig-kalte Angelegenheit für die Leute auf der Leiter.
Eike Lange, November 2015
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ARME SCHWALBEN
Karl Gluth
Kürzlich kam ein Hilferuf einer Landwirtin aus Hoengen. Eine Rauchschwalbe hatte im Pferdestall ihr Nest auf einer Leuchtstofflampe gebaut. Leider hing das Nest auf dieser schmalen Unterlage schief und war zum Teil abgebrochen und es bestand die Gefahr, dass das ganze Nest mit den Jungen herunterfällt.
Da es auch Kunstnester für Rauchschwalben gibt, wurde ein solches vom NABU Aachen-Land direkt daneben angebracht und der Nestrest mit den Jungen umgesetzt. Froh war ich dann über den Anruf am nächsten Tag, dass alle drei Jungschwalben im neuen Nest sitzen und gefüttert werden.
Bei einer Kontrolle sah ich, dass zwei Meter daneben ein elektrischer Insektenvernichter installiert war. Fliegen sind zwar lästig für Pferde, für Schwalben aber nichts als Nahrung. Wie weit die Insektenvernichtung schon fortgeschritten ist, merkt man, wenn man eine längere Autofahrt macht. Musste man früher häufig die Scheibe von toten Insekten säubern, ist sie heute meist sauber.
Für Mauersegler und Schwalben wird so die Nahrung in Deutschland knapp und sie verschwinden einfach still und unauffällig. Ursache ist eben nicht nur der fehlende Nistplatz, sondern immer auch der Mangel an Nahrung. In Alsdorf-Ost sind die Mehlschwalben seit zwei Jahren ausgestorben, 1975 waren es noch 75 Nester. In Ländern wie Polen gibt es auch heute noch genug Schwalben, bis auch dort elektrische Insektenvernichter oder aber auch so genannte biologische Mittel vermehrt verkauft werden, welche die Chitinbildung bei Insekten hemmen. Diese bleiben dann einfach im Puppenstadium stecken und sterben. Da braucht man auch nicht mehr zu fragen, warum es kaum noch Schmetterlinge gibt?
Jedenfalls freuen wir uns über eine gelungene Schwalbenrettung und hoffen, dass im nächsten Jahr die Vögel gesund aus ihrem Winterquartier zurückkommen.
Alsdorf, im Juli 2012