Ammoniticon - Informationen zum Projekt

Auf der Abraumhalde Anna Noppenberg, der höchsten und markantesten im ehemaligen Aachener Steinkohlenrevier, soll eine weithin sichtbare, einen Ammoniten nachbildende Großplastik die geologische und bergbauliche Vergangenheit und die technologische Zukunft darstellen.

Symbolhaft interpretiert die Großspirale künstlerisch die Umkehr natürlicher geologischer Formationen durch den Bergbau: Was einst in den Tiefen der Erde verborgen war, ist ans Tageslicht gefördert worden und nun „dem Himmel nahe“. Es bildet den gestalterischen Kontrapunkt auf der gigantischen Industrieskulptur der Bergehalde selbst.

 

Das „ammoniticon“ soll in fast 110 Metern Höhe über Flur auf dem höchsten Punkt des ehemaligen Aachener Steinkohlenreviers mit einer Höhe von ca. 20 Metern als Landmarke und Kunstobjekt in der gesamten Region wirken. Es setzt der gesamten Haldenlandschaft – den „Pyramiden des Bergbaus“ – die Krone auf, ist weithin sichtbares Wahrzeichen des regionalen Strukturwandels, eingebunden in die mit öffentlicher Förderung entwickelte „Energielandschaft AnnA“, einem zentralen Projekt der grenzüberschreitenden „Grünmetropole“.

 

(Textquelle: GERD LEBJEDZINSKI, ammoniticon, Die Broschüre zum Projekt)

 

Leserbrief von EIKE LANGE, NABU Aachen-Land

Zum Bericht von Karl Stüber über die Macher von „ Ammoniticon“

Auf alle Fälle ein Imposantes Bauwerk dieses Ammoniticon. Auch einen künstlerischen Wert kann ich diesem Unikum nicht absprechen. Aber muss ich mir ein Naturschutzgebiet als Sockel aussuchen? Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln wird der NABU die Zerstörung des Naturschutzgebietes „Anna-Noppenberg“  zu verhindern versuchen.  Schon  die Fundamente  auf dem angeschlämmten  Boden würden die halbe Halde vernichten. Mit welchen Windgeräuschen ist zu rechnen? Der Störeffekt auf den Polizeifunksender auf der Halde dürfte nicht unerheblich sein. Der Bund der Steuerzahler hat für  sein  Schwarzbuch außer den DINO-Eiern in Würselen eine weitere Attraktion aus der Region. Herr Wigand wird sich sicher daran erinnern. Durch den ansteigenden Publikumsverkehr würde das NSG total zerstört. Seltene streng geschützte Arten haben sich auf der Halde inzwischen angesiedelt. Gerade die kahlen extrem nährstoffarmen Flächen sind für viele Arten lebensnotwendig. Für den Uhu, der inzwischen auf Anna 1 brütet, ist die Halde wichtiges Nahrungshabitat. Im  Vogelzug  dient die Halde  als Orientierungspunkt. Arten wie Kranich oder Raufußbussard werden in der Zugzeit hier beobachtet. Für Kleinvogelarten dient die Halde als Rastplatz. Auch Glimmbeleuchtung würde Insekten anziehen und die Verletzungsgefahr durch die vielen Zwischenräume der Spirale für Fledermäuse wäre unvertretbar. Für nachts ziehende Vögel wird eine Durchflugmöglichkeit vorgetäuscht.

Es gibt viele schöne Standorte, es muss nicht ein NSG zerstört werden.

 

Leserbrief von KARL GLUTH

Noch einmal zum Mitschreiben: Die Halde Noppenberg steht unter Naturschutz! Das gilt unabhängig vom Eigentümer oder von Wünschen des Energeticons... Genau auf der Haldenspitze brütet unter anderem die Heidelerche (Rote Liste), außerdem ist die Halde ein Leitpunkt für Zugvögel. Viele Zugvögel sind Nachtzieher und würden sich an dem Kunstwerk das Genick brechen und damit getötet.

Außerdem: Ammoniten lebten in der Devonzeit im Kalkmeer. Die Steinkohle entstand aus Pflanzen im Karbon, hat also mit Kalk nichts zu tun, aber was ficht das den Künstler und seine Mitstreiter im Ammoniticon und Energeticon an!

Wenn also einige Leute ihre Unkenntnis unbedingt öffentlich machen müssen und eine Million Euro zu viel haben, schlage ich einen neuen Standort vor, das Gebäude der Europäischen Union in Brüssel. Dort ist man für alle unsinnigen Geldausgaben zuständig und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz wäre sicher begeistert über ein Denkmal. Im Ruhrgebiet hat man ein Denkmal auf eine Halde gesetzt, und zwar zwei riesige Stahlbögen. Nach einem Jahr musste man das Gebiet für die Öffentlichkeit wegen Standsicherheitsproblemen sperren und das Denkmal für viel Geld wieder beseitigen lassen. Hiermit schlage ich vor, dass die zuständigen Herren eine Exkursion zu dieser Halde im Ruhrgebiet machen.

Ein einmaliges, kostenloses Experiment ist eine Halde, die man einfach in Ruhe lässt, um zu sehen, was die Natur daraus macht - das ist einmalig in Deutschland. Die Halde Noppenberg ist schon heute ein Denkmal. Jeder Stein auf dieser Halde war einmal auf eines Schaufel eines Bergmanns.

Vielleicht sollte man diesen Herren mal einige LKW Bergematerial und einige Panneschippen zur Verfügung stellen, da können sie sich austoben, um eine Halde zu schaffen.

 

(AN / AZ vom 31. Dezember 2015)


Leserkommentar

09.12.15 - 07:25 Uhr KALLEWIRSCH
In welchem Paralleluniversum leben diese Herren eigentlich? Gibt es keine anderen Förderprojekte in Zeiten der notwendigen Flüchtlingsförderung, verrottender Schulen etc.?

„Ammoniticon“: Haldenlandschaft eine schimmernde Krone aufsetzen - Zeitungsartikel